Kulturbunker Strausberg
Der Kulturbunker Strausberg ist ein faszinierendes Projekt, das einen ehemaligen DDR-Bunker in einen ungewöhnlichen Kulturort verwandelt. Initiiert wurde dieses Vorhaben von Martin Kaule und dem Berliner Verein „Orte der Geschichte“.
Martin Kaule, Jahrgang 1979, ist der Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins „Orte der Geschichte e.V.“ und spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Kulturbunkers. Als Fotograf und Sachbuchautor mit einer Leidenschaft für historische Orte bringt er eine einzigartige Perspektive in das Projekt ein. Seit 2001 widmet sich Kaule der Fotodokumentation von „Orten der Zeitgeschichte“ und organisiert Exkursionen und Studienreisen durch ganz Europa.
Der Verein übernahm den Bunker 2018 mit dem Ziel, ihn in eine Lern- und Begegnungsstätte umzuwandeln. Das Projekt umfasste in einem ersten Schritt die Umgestaltung des 200 Meter langen Zugangstunnels in eine unterirdische Galerie sowie die schrittweise Öffnung des gesamten Bauwerks für die Öffentlichkeit. Der Kulturbunker Strausberg soll nicht nur ein Museum sein, sondern ein lebendiger Ort für Kunst, Kultur und historische Bildung werden. Mit Ausstellungen zum Kalten Krieg, zur DDR-Geschichte und zum Abzug der sowjetischen Streitkräfte schafft das Projekt einen Raum für Dialog und Reflexion über die jüngere deutsche Geschichte.
Bereits im Jahr 2019 wurden zwei Ausstellungen in dem langen, unterirdischen Gang eröffnet: „Voll der Osten“, eine Fotoschau der Stiftung Aufarbeitung, und eine Ausstellung über den Abzug der russischen Streitkräfte Mitte der 1990er Jahre aus Brandenburg. Diese Ausstellungen markierten den Beginn der kulturellen Nutzung des Bunkers.
Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch verschiedene Quellen. Der Verein Orte der Geschichte finanziert die Umgestaltung der einstigen militärischen Anlage zu einem Kulturbunker aus Buchprojekten sowie durch geführte Reisen zu zeitgeschichtlichen Orten, sogenannten „lost places“.
Das Projekt hat bereits positive Resonanz erfahren. Berliner Galeristen zeigten sich begeistert von den künftigen Ausstellungsräumen, und die Bürgermeisterin von Strausberg, Elke Stadeler, äußerte ihre Unterstützung für die kulturelle Nachnutzung des alten Bunkers. Sie bezeichnete es als „eine wunderbare Kombination aus historischer Ingenieursleistung und heutiger Kunst“ und sieht das Potenzial des Kulturbunkers, zu einem Highlight der Stadt zu werden.
Die Entwicklung des Projekts ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Im Jahr 2019 musste der Verein den Führungsbetrieb einstellen um durch einen Bauantrag die Umnutzung des Bunkers zu legitimieren. Zudem mussten ein Brandschutzkonzept erarbeitet und die Luft- und Klimatechnik im Bunker reaktiviert werden.
Für die Zukunft plant der Verein, den Kulturbunker Strausberg schrittweise für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zukünftige Pläne beinhalten die Umgestaltung der Räumlichkeiten für kulturelle Zwecke, die Etablierung als Treffpunkt für Kunst- und Kulturschaffende und die Entwicklung zu einem Ort für historisch Interessierte und Neugierige.
Mit diesem Projekt schafft Martin Kaule nicht nur einen einzigartigen Kulturort, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Vermittlung deutscher Geschichte.
Hinweis: der Bunker ist aktuell nicht öffentlich zugänglich (Stand 2025).
Auch wenn der Kulturbunker Strausberg aktuell nicht zu besichtigen ist, organisiert Martin Kaule Tages- und Mehrtagesreisen zu weiteren Bunkeranlagen aus der Zeit des Kalten Krieges und des Zweiten Weltkrieges.
Alle Informationen zum Martin Kaules Reiseangebot unter:
www.martin-kaule-reisen.de